[KEIN SCHÖNER LAND]
Mit der Ausstellung erinnern wir an das Schicksal der Menschen, die seit 1990 in Brandenburg ihr Leben infolge von rechten, rassistischen und sozialdarwinistischen Gewalttaten verloren haben.
Kurze informative Texte und Fotocollagen von den Tatorten – Orten, die wir so ähnlich alle in unserer alltäglichen Umgebung wiederfinden – laden dazu ein, sich mit dem Leben und dem Tod der Opfer auseinanderzusetzen. Zugleich regen sie dazu an, über Ursachen, Ausmaß und Wirkung von rechter Gewalt, Rassismus und Neonazismus nachzudenken. Dabei ist es uns besonders wichtig, auch diejenigen anzusprechen, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Thema hatten.Jedem der 23 Brandenburger Todesopfer rechter Gewalt ist eine Einzeltafel gewidmet . Die Besucherenden erhalten Informationen über die Tathergänge und die oft lückenhafte juristische Aufklärung der politischen Tatumstände, erfahren aber auch mehr über die getöteten Menschen und ihre persönlichen Geschichten.
Kein schöner Land umfasst alle von der Landesregierung Brandenburg anerkannten Todesopfer sowie Todesfälle, die von der Opferperspektive als rechts motiviert bewertet werden. Die unterschiedliche Bewertung ist auf den Tafeln zu den einzelnen Todesfällen vermerkt.
Darüber hinaus sind weitere Todesfälle bekannt, bei denen es zwar starke Indizien für ein rechtes Tatmotiv gibt, dieses aber nach so vielen Jahren nicht mehr eindeutig nachweisbar ist. Diesem Thema widmet sich die zusätzliche Tafel Verdachtsfälle und rechte Täter.
Die Bundesregierung verweigert bis heute vielen Todesopfern rechter Gewalt die staatliche Anerkennung. Eine weitere Tafel stellt daher die politische Debatte um die Anerkennung der politischen Tatmotive vor und liefert einen Überblick über die Tatmotive, die unter dem Begriff „rechte Gewalt“ zusammengefasst werden.
Die Ausstellung besteht aus 15 eigenständig stehenden Aufstellern, die großteils beidseitig mit insgesamt 27 Tafeln bedruckt sind. Sie ist über QR-Codes mit dieser Internetseite verknüpft.
2021 ist eine Outdoor-Version der Ausstellung dazu gekommen. Sie besteht aus 23 Plakaten und ist für Aktionen zur Erinnerung im öffentlichen Raum, z.B. auf Plätzen oder Straßen, geeignet. Jedes Plakat ist einer Person gewidmet, die durch rechte Gewalt in Brandenburg ihr Leben verloren hat. Mit einem kurzen Infosatz und der Fotocollage des Tatorts macht die Ausstellung die Schicksale der getöteten Menschen sichtbar. Über QR-Codes können die Besuchenden der Ausstellung vertiefende Informationen abrufen.
Erstmals gezeigt wurde die Outdoor-Ausstellung im Rahmen der Aktionswoche zum 25. Jahrestag des Angriffs auf Noël Martin und seine beiden Kollegen auf dem Bahnhofsvorplatz in Mahlow.
Die Opferperspektive stellt die Druckvorlagen für Gedenkveranstaltungen und andere Erinnerungsprojekte unentgeltlich zu Verfügung. Der Druck der Plakate muss vor Ort realisiert werden.