Kloster Lehnin
Gedenken für Rolf Schulze
Am 7. November 2012, zum 20. Jahrestag des Mordes, findet erstmals eine Gedenkkundgebung für Rolf Schulze statt – organisiert von der Linksjugend [solid‘] Potsdam-Mittelmark und dem Antifaschistischen Netzwerk Brandenburg/Havel – Premnitz – Rathenow. Unter dem Motto „Niemand ist vergessen“ möchte das Bündnis den Tod von Rolf Schulze nach 20 Jahren des Schweigens wieder in Erinnerung rufen: „Wir sind heute hier, um gegen das Vergessen zu kämpfen. Wir sind heute hier, um Rolf Schulze und der anderen Opfer (neo-) nazistischer Gewalt in der BRD zu gedenken.“ An der Veranstaltung nehmen rund 50 Menschen auf dem Markgrafenplatz in Kloster Lehnin teil. Die Veranstalter_innen mahnen ein öffentliches Gedenken für Rolf Schulze in Lehnin an – zum Beispiel in Form einer Gedenkplatte. In einem Redebeitrag wird außerdem eine weiterführende Erinnerungsarbeit vor Ort angeregt, beispielsweise in Form von jährlichen Schulprojekten zum Thema Rechte Gewalt und Sozialdarwinismus. [1]
Nach dieser ersten Gedenkveranstaltung gründet sich eine Gedenkinitiative, die in den Folgejahren mit Kundgebungen zum Todestag und anderen Aktionen an Rolf Schulze erinnert. Die Initiative verbindet ihre Erinnerungsarbeit stets mit aktuellen politischen Themen und ruft dazu auf, „sich der erstarkenden populistischen bis neonazistischen Rechten kämpferisch entgegenzustellen, um solche Konsequenzen nicht wieder zu ermöglichen!“ [2]
In einem Redebeitrag der Opferperspektive bei der Gedenkveranstaltung für Rolf Schulze im Jahr 2015 heißt es: „Bei Wohnungslosen, und Menschen, die als ,am Rande der Gesellschaft stehend‘ stigmatisiert werden, setzt sich die im Leben erfahrene Ausgrenzung und Marginalisierung noch im Tod fort. Gerade deshalb ist es wichtig, die Erinnerung an den Namen Rolf Schulzes wachzuhalten, und das Wissen, dass Rolf Schulze ein Mensch war.“ [3]