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Strausberg

Gedenken für Hans-Georg Jakobson

 

Stele aus Metall mit eingravierten Namen von Hans-Georg Jakobson

Am 28. Juli 2013, dem 20. Jahrestag des Angriffs auf Herrn Jakobson, findet zum ersten Mal eine Gedenkkundgebung für ihn am S-Bahnhof Strausberg statt – organisiert vom Sozialen Zentrum Horte mit Unterstützung von Linksaktiv Brandenburg. Knapp 80 Menschen nehmen daran teil, während am Rande der Veranstaltung etwa ein Dutzend Neonazis zu provozieren versucht. „Zum Ende der Kundgebung sicherte der Trägerverein des Horte […] zu, einen Gedenkstein für Hans-Georg Jakobson zu errichten und übte Kritik an der Verdrängungsstrategie der Stadt Strausberg, die sich auf der Kundgebung nicht blicken ließ“, heißt es in einem Bericht über die Kundgebung. [1]

Auch am 28. Juli 2021 findet – nach einem Aufruf von der Beratungsstelle Opfer rechter Gewalt (BOrG) Märkisch-Oderland und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) – wieder eine Gedenkkundgebung für Hans-Georg Jakobson statt. Am Rande dieser Kundgebung taucht kurzzeitig der damalige Haupttäter Rene B. auf, um zu provozieren. Indessen kommen etwa 40 Personen bei der Veranstaltung zusammen, um an Herrn Jakobson zu erinnern und ein würdiges Gedenken an ihn einzufordern. [1] Nach wie vor gibt es jedoch keinerlei Gedenken an Herrn Jakobson seitens der Stadt – weder in Form von Gedenkveranstaltungen noch in Form eines öffentlichen Gedenkorts.

Im Jahr 2022 gründet sich eine lokale Gedenkiniative mit dem Ziel, die Erinnerung an Hans-Georg Jakobson vor Ort wachzuhalten und in Strausberg einen Gedenkort für ihn zu schaffen. Die Initiative erarbeitet einen Vorschlag für Ort und Gestaltung des Denkmals, kümmert sich um die Finanzierung und später auch um die Umsetzung und den Aufbau. Mit viel Engagement und Beharrlichkeit überzeugen sie die Strausberger Stadtverordneten, die im Herbst 2023 der Errichtung eines Denkmal für Hans-Georg Jakobson auf dem Vorplatz Bahnhof Strausberg zustimmen.  31. Jahre nach seinem Tod wird am 28.7.2024 der Gedenkort für Hans-Georg Jakobson eingeweiht. An der Kundgebung, die von Engagierten der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oderland, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) Märkisch-Oderland, den Jungen Humanist_innen MOL und der S5 Antifa organisiert wird, nehmen viele Menschen teil. Auf der Tafel ist folgendes zu lesen:

Im Gedenken an Hans-Georg Jakobson. Er wurde am 28. Juli 1993 von drei Neonazis getötet. Gegen rechte Gewalt, Diskriminierung und rechte Ideologie, damals wie heute. Erinnern heißt Handeln!

 


 [1] Inforiot, Vor 20 Jahren starb Hans-Georg Jacobson, auf: inforiot.de 14.03.2002

[2] Horte: Bericht zur Gedenkkundgebung für Hans-Georg Jakobson am 28.07.2021. Online unter: https://horte-srb.de/bericht-zur-gedenkkundgebung-fuer-hans-georg-jakobson-am-28-07-2021/

weitere infos

weiterführende Informationen

Bericht vom Gedenken zum 20. Todestag

Im Jahr 2003 gedachten erstmals rund 80 Personen am Bahnhof Strausberg Hans Georg Jakobson.

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Redebeitrag zur Gedenk-Veranstaltung 2021

VVN-BdA, 2021

Hans-Georg Jakobson ist tot. Getötet worden. Er wird nicht mehr lächeln, nicht mehr seine Freunde treffen. Er wird nicht mehr die Möglichkeit haben, im hohen Alter auf sein Leben zurückzublicken. Er wird nicht anklagen, er wird nicht vergeben können. Er hat keine Zukunft mehr…

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Sie gingen, ich blieb liegen. Das war mein letzter Sommer in Strausberg.

Anlässlich des 30. Todestag von Hans-Georg Jakobson hat das lokale Gedenkbündnis eine Broschüre veröffentlicht. In verschiedenen Texten geht es um lokale Erinnerungskultur, den Tathergang und um rechte Kontinuitäten in Strausberg. Über den lokalen Bezug hinaus beschäftigen sich weitere Texte mit der Kontinuität von Sozialdarwinismus als tödliche Ideologie vom Nationalsozialismus bis heute.

Die Broschüre kann hier bestellt werden: ag-borg@horte-srb.de

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